Allein aus dem Deutschen Reich sind mehrere hunderttausend Menschen deportiert worden, in die Ghettos und Lager im deutschbesetzten Osteuropa, aber auch in die Tötungsstätten im Reichsgebiet im Rahmen der zahlreichen NS-„Euthanasie“-Verbrechen. Von diesen zwangsweisen Transporten sind hunderte Fotografien erhalten geblieben – offizielle Aufnahmen, zufällige Schnappschüsse ebenso wie heimliche Bilder. Sie dokumentieren – ausschnittsweise – das Geschehen. Es handelt sich um zentrale visuelle Quellen der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitiken. Seit 2021 sucht, erschließt und publiziert dasdigitale Forschungs- und Vermittlungsprojekt #LastSeen. Bilder der NS-Deportationen diese Quellen. Im Vortrag werden ausgewählte Bildserien im Fokus stehen.

Weitere Informationen: atlas.lastseen.org

Dr. Alina Bothe, Historikerin, leitet seit 2021 das Projekt #LastSeen. Bilder der NS-Deportationen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Shoah und des Nationalsozialismus, die Digital Humanities und die Geschlechtergeschichte.