Forschungsprojekt Christliche Signaturen zeitgenössischen Antisemitismus (BMBF Verbundprojekt)
Das Verbundprojekt ChriSzA gehört zum Forschungsnetzwerk Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21), das im Rahmen des BMBF-Förderprogramms Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus gegründet wurde.
Zehn Verbundprojekte erforschen aus unterschiedlichen methodischen und interdisziplinären Perspektiven die Ursachen und Hintergründe der gegenwärtigen Erscheinungsformen des Antisemitismus in Deutschland.
ChriSzA widmet sich in vier Teilprojekten der Identifizierung und wissenschaftlichen Analyse religiös-christlicher Elemente des Antisemitismus in seinen historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen und leistet mittels eines breit angelegten Transferkonzepts einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Forschungsergebnisse in Wissenschaft, Schule und Erwachsenenbildung. Die Verbundpartner*innen gehen von einem innovativen theoretischen Ansatz aus, der hergebrachte kategoriale Trennungen in der Antisemitismusforschung hinterfragt und eine fortwährende Gemengelage von „modernen“ (rassistisch hergeleiteten) und „traditionellen“ (christlich-theologisch begründeten) antijüdischen Vorurteilen konstatiert. In drei aufeinander abgestimmten Teilprojekten der historischen Grundlagen- und Bildungsmedienforschung werden die Entstehung dieses hybriden Antisemitismus und sein Fortwirken bis in die Gegenwart untersucht. Als breit aufgestelltem Forschungs- und Praxisverbund bieten sich den Verbundpartner*innen vielfältige Möglichkeiten des Transfers in die schulische und außerschulische Bildungspraxis.
Prof. Dr. Rainer Kampling (Verbundkoordination) | Freie Universität Berlin, Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
TP 1: Transformationen christlicher Judenfeindschaft (Philipp Schlögl)
TP 2: Christliche Elemente moderner Judenfeindschaft. Kontinuitäten in beiden deutschen Staaten sowie im vereinten Deutschland (Sara Han)
Prof. Dr. Eckhardt Fuchs, Dr. Dirk Sadowski | Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut
TP 3: Religiös begründete Vorurteile gegenüber Jüdinnen, Juden und dem Judentum im Schulbuch und im Unterricht (Christine Chiriac)
Dr. habil. Klaus Holz | Evangelische Akademien in Deutschland e.V.
TP 4: Gesellschaftliche Vermittlung (Viola Beckmann)