Katarzyna Martinovic
Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
Katarzyna Martinovic ist Doktorandin an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Ihr Dissertationsthema lautet „Identität, Literatur und Kultur der zionistisch orientierten jüdischen Jugend im Polen der Zwischenkriegszeit“.
Sie hat einen MA in Jüdischer Museologie von der Hochschule für Jüdische Studien (2017), einen MA in Polnischen Studien von der Universität Wrocław (2015) und einen BA in modernen Sprachen (Deutsch und Hebräisch) vom University College London. Sie hat auch an der Hebräischen Universität Jerusalem und an der Universität Wien studiert.
Sie erhielt mehrere Stipendien, unter anderem ein Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (2019-2023) sowie ein DAAD-Masterstipendium (2015-2017).
Ihre Forschungsinteressen umfassen Konzepte jüdischer Bildung und jüdischer Jugendkultur im Polen der Zwischenkriegszeit, moderne jiddische Kultur sowie zeitgenössische jüdische Museen und deren Bildungsprogramme.
Seit Oktober 2018 | Promotion an der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg, Jüdische Studien |
2014 - 2017 | Masterstudium: Jüdische Museologie, Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg |
2012 - 2015 | Masterstudium: Polonistik und Germanistik, Universität Wrocław |
2008 - 2012 | Bachelor of Arts: Germanistik und Hebraistik, University College London |
2010 - 2011 |
Hebräische Universität, Jerusalem (Auslandssemester) |
2011 | Universität Wien (Auslandssemester) |
STIPENDIEN
Seit August 2019 |
Konrad-Adenauer-Stiftung Promotionsstipendium |
2014 - 2016 | DAAD-Master-Stipendium zur wissenschaftlichen Aus- und Fortbildung in Deutschland |
2013 - 2014 | Rektorstipendium, Universität Wrocław |
2012 | Dean's List Auszeichnung, University College London |
Dissertationsprojekt: „Identität, Literatur und Kultur der zionistisch orientierten jüdischen Jugend im Polen der Zwischenkriegszeit“.
Das Ziel meiner Dissertation ist es, den polnischen Kontext der zionistischen Jugendkultur in Polen der Zwischenkriegszeit zu vertiefen und ein kollektives Porträt der jüdischen Jugendlichen, die dem zionistischen Unternehmen positiv gegenüberstanden, zu zeichnen, und dies anhand der Analyse von Jugendabteilungen in den an Erwachsene gerichteten Zeitschriften sowie von Broschüren und anderen Publikationen der Jugendbewegungen. Eine meiner Hauptquellen sind auch die so genannten Bücher des Lebens - handgeschriebene kollektive Tagebücher der Gruppen innerhalb der zionistischen Jugendbewegungen. Das analysierte Material umfasst verschiedene Ego-Dokumente, die die einzigartige Möglichkeit bieten, sich ein Bild von einer spezifischen Mischung aus kollektivem Super-Ego und persönlichen Schriften zu machen, die es erlauben, sowohl die formelle als auch die informelle Kultur der zionistisch orientierten Jugend nachzuzeichnen.
Die Fragen, die im Mittelpunkt dieser Dissertation stehen, sind die identitätsbildenden Prozesse sowie die literarischen und kulturellen Trends unter der zionistisch orientierten polnischsprachigen Jugend. Darüber hinaus zeigt die Arbeit den Nachklang der zunehmenden Diskriminierung und die Reaktionen auf die polnische rechtsorientierte Presse und Jugendorganisationen auf. Mit Hilfe von Werkzeugen wie Kontaktzonen, Kulturtransfer und Hybridität werde ich versuchen zu zeigen, dass im Polen der Zwischenkriegszeit eine neue nationale Identität und Kultur in polnischer Sprache unter der zionistisch orientierten Jugend in den Grenzgebieten zwischen den traditionellen jüdischen, polnischen, hebräischen und europäischen Kulturkreisen entstand. Obwohl die zionistische Jugendkultur andere Quellen verleugnete und hebräisch orientiert und auf den Aufbau einer neuen Heimat im Mandatsgebiet Palästina ausgerichtet war, bewegte sie sich innerhalb dieser Kontaktzonen und nutzte die Motive und Symbole ihrer Kulturbereiche zur Gestaltung ihrer Identität.
KONFERENZEN
Oktober 2021 ‘What’s New, What’s Next? Innovative sources, new methods and paradigm shifts in Jewish Studies’, Internationale Konferenz des POLIN Museums der Geschichte der polnischen Juden, Thema: Präsentation der Dissertation
Juli 2021 Internationales Forum Junger Wissenschaftler zum Osteuropäischen Judentum – Leonid Nevzlin Research Centre an der Hebräischen Universität Jerusalem, Universtität Wrocław und Leibnitz Institut für jüdische Geschichte und Kultur, Thema: Identität, Kultur und Literatur der zionistisch orientierten polnischsprachigen jüdischen Jugend in Polen der Zwischenkriegszeit
Juli 2021 Jährliche Konferenz der British Association for Jewish Studies, Thema: Kultur, Literatur und der polnische Kontext der Aktivitäten der zionistisch orientierten jüdischen Jugend im Polen der Zwischenkriegszeit
April 2018 Friedmans Seminar der Polnischen Gesellschaft für Jiddistik, Universität Warschau, Thema: Das Bild der christlichen Kultur in der Avantgarde-Zeitschrift Albatros (1922-23)
Juli 2018 XI. Kongress der Europäischen Vereinigung für Jüdische Studien (EAJS), Krakau, 1. Thema: Die Bildungsziele des Museums POLIN in Warschau und des Museums Judengasse in Frankfurt, 2. Thema: Das Bildungsprojekt von Kultur-Lige und sein Einfluss auf die Tätigkeit der Zentralen Jiddischen Schulorganisation TSYSHO, im Licht der Artikel von der Zeitschrift Shul un Leben in den Jahren 1921-1926
Katarzyna Martinovic, „Durkh shul tsu kultur?” („Through School to Culture?”) Educational Vision of Kultur-Life in the Face of the Transfer of the Group’s Activities from Ukraine to Poland, Jewish History Quarterly 1.181 (2022): pp. 81-100.