Dr. Andree Michaelis-König
Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Leitung der Forschungsgruppe: Literarische Praktiken der Verflechtung: Jüdisches Schreiben in der europäischen Diaspora (19. und 20. Jahrhundert)
Dr. phil. Andree Michaelis-König ist Postdoktorand des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg am Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Er hat an der Freien Universität Berlin sowie am Reed College Portland (Oregon) Neuere deutsche Literatur, Komparatistik und Philosophie studiert. Seine Promotion an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin schloss er 2011 mit der Studie Erzählräume nach Auschwitz. Literarische und videographierte Zeugnisse von Überlebenden der Shoah ab, die 2013 im Akademie Verlag publiziert wurde.
In seinem Habilitationsprojekt beschäftigt er sich mit der „Politik und Poetik jüdisch/nichtjüdischer Freundschaften in der deutsch-jüdischen Literaturgeschichte seit der Aufklärung“. Am ZJS entwickelt er seit Mait 2017 im Forschungsbereich „Diaspora – Migration – Transnationalität“ das Konzept einer Forschungsgruppe zum Thema „Literarische Praktiken der Verflechtung: Jüdisches Schreiben in der europäischen Diaspora (19. und 20. Jahrhundert)“.
Dr. Michaelis-König war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie der Friedrich Schlegel Graduiertenschule. 2016 erhielt er den PostDoc-Preis des Landes Brandenburg.
FUNKTIONEN
MITGLIEDSCHAFTEN
- Mitglied des deutschen Germanistenverbandes
- Mitglied der German Studies Association (GSA)
- Mitglied der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG)
- Mitglied der Internationalen Lessing-Gesellschaft
- Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts in der Bundesrepublik Deutschland (WAG)
seit 05/2017 |
Postdoktorand und Leiter der literaturwissenschaftlichen Forschungsgruppe „Literarische Praktiken der Verflechtung: Jüdisches Schreiben in der europäischen Diaspora (19. und 20. Jahrhundert)“ am Selma Stern Zentrum |
seit 05/2012 |
Akademischer Mitarbeiter an der Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) |
seit 05/2012 |
PostDoc-Projekt „Politik und Poetik jüdisch-nichtjüdischer Freundschaften in der deutsch-jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte seit der Aufklärung“ (Habilitationsprojekt) |
10.11.2011 |
Promotion mit der Arbeit Erzählräume nach Auschwitz. Literarische und videographierte Zeugnisse von Überlebenden der Shoah; Betreuung: Prof. Dr. Irmela von der Lühe, Prof. Dr. Georg Witte – Gesamtprädikat: „summa cum laude“ |
10/2008-09/2011 |
Dissertationsstudium an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien an der FU Berlin |
05/2007 |
Magisterprüfung, FU Berlin – Gesamtprädikat: „sehr gut“ |
10/2001-05/2007 |
Studium der Neueren Deutschen Literatur, der Philosophie sowie der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der FU Berlin und am Reed College, Portland, Oregon (USA) – dort: Commendation for Excellence for academic performance |
10/2001-09/2003 |
Studium der Neueren Deutschen Literatur, der Philosophie und der Politikwissenschaft an der FU Berlin |
STIPENDIEN UND AUSZEICHNUNGEN
11/2016 |
PostDoc-Preis des Landes Brandenburg in der Kategorie Sozial- und Geisteswissenschaften (dotiert mit 20.000€) |
05/2012 |
Thyssen-Stipendium für ein Projekt zur Poetik und Politik der Freundschaft bei G. E. Lessing |
10/2008-09/2011 |
Promotionsstipendium der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien an der FU Berlin |
05/2008-03/2011 |
Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes |
07/2009 |
Fellow der Konstanzer Meisterklasse 2009 zum Thema „Trauma and Narration“ (mit Hayden White, Geoffrey Hartman, Dominick LaCapra) |
07/2008-09/2008 |
Corrie ten Boom Research Award und Forschungsaufenthalt am USC Shoah Foundation Institute, Los Angeles (dotiert mit 6.000 USD) |
VERANSTALTUNGEN
3.02.2017 |
Workshop „Wolfgang Hildesheimers Judentum“ am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg |
14.-16.3.2016 |
(Zus. mit Alina Bothe:) Internationale Tagung „Bearing Witness More Than Once“ in einer Kooperation der Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration, des Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und des Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg |
10.11.2015 |
Panel „Gäste in der Fremde? Perspektiven der Exilliteratur auf eine Gegenwart der Migration“ auf der Jahrestagung „Gastfeindschaft? Aporien des Umgangs mit dem Anderen in der Literatur und Literaturwissenschaft“, veranstaltet von der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der FU Berlin |
29.-30.10.2015 |
Internationale Tagung „Erzählte Grenzräume in der mittel- und osteuropäischen Literatur nach 1989“ an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) |
10.7.2015 |
Workshop „Grenzgänger: Diaspora, Migration und Exil in der neueren deutschsprachigen Literatur“ an der Europa-Universität Viadrina, in Kooperation mit der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropa der LMU München und der Universität Regensburg (vertreten durch Prof. Dorothee Gelhard) |
- Philosophie und Literatur der Freundschaft
- Literaturgeschichte und Transkulturalität
- Literatur der Shoah und Erinnerungskultur
- deutsch-jüdische Kulturgeschichte
- deutsch-jüdische Gegenwartsliteratur
- Literatur nach 1945
- Literatur der Aufklärung
- Dramentheorie
- Autobiographik
- Medialität und Erinnerung
- Literaturtheorie
MONOGRAPHIE
Erzählräume nach Auschwitz. Literarische und videographierte Zeugnisse von Überlebenden der Shoah, Dissertationsschrift (WeltLiteraturen/World Literatures, Bd. 2, hg. v. Irmela Hijiya-Kirschnereit, Stefan Keppler-Tasaki, Joachim Küpper) Berlin: Akademie Verlag, 2013. 396 S.
SAMMELBAND
(Zus. mit Erik Schilling:) Poetik und Praxis der Freundschaft 1800–1945. Beihefte zum Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte, Heft 106, Heidelberg: Winter, 2019.
Auf den Ruinen der Imperien. Erzählte Grenzräume in der mittel- und osteuropäischen Literatur nach 1989, Berlin: Neofelis Verlag, in Vorb.
AUFSÄTZE
(Zus. mit Erik Schilling:) „Poetik und Praxis der Freundschaft. Zur Einführung“, in: Michaelis-König/Schilling (Hg.): Poetik und Praxis der Freundschaft 1800–1945. Beihefte zum Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte, Heft 106, Heidelberg: Winter, 2019, 9-22.
„Bertold Auerbach und Gustav Freytag. Vom pretium affectionis einer jüdisch-deutschen Freundschaft im Angesicht eines neuen Antisemitismus“, in: Michaelis-König/Schilling (Hg.): Poetik und Praxis der Freundschaft 1800–1945. Beihefte zum Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte, Heft 106, Heidelberg: Winter, 2019, 83-103.
„Topoi der Globalisierung in einer jüdisch-deutschen Gegenwartsliteratur der Migration“, in: Stamm, Ulrike/Wojno, Ewa (Hg.): Globalisierungsdiskurse in Literatur und Film des 20. und 21. Jahrhundert, New York, Berlin u.a.: Lang, 2019, 129-149.
„Provozierende Spiegelungen im anderen Ich. Fremd-vertraute Ich-Erzähler in Vladimir Vertlibs Mein erster Mörder. Lebensgeschichten“, in: Sonja Arnold/Stephanie Catani/Anita Gröger/Christoph Jürgensen/Klaus Schenk/Martina Wagner-Egelhaaf (Hg.): Sich selbst erzählen. Autobiographie – Autofiktion – Autorschaft, Kiel: Ludwig, 2018, S. 277-292.
„Das enigmatische Lachen des Pikaros als eines Überlebenden der Shoah. Yoram Kaniuks Adam Hundesohn“. In: Jens Elze (Hg.): The Enigma of the Picaresque/Das Enigma des Pikaresken, Heidelberg: Winter, 2018, S. 155-170.
„den Abfall der Heimat überwunden, zum Schicksal geformt, Notwendigkeit zutiefst erlebt“ – Vom Überschreiten der letzten Grenze im Werk und Leben Karl Wolfskehls, in: Akten des XIII. Internationalen Germanistenkongresses Shanghai 2015 – Germanistik zwischen Tradition und Innovation, Bd. 9: Tradition und Transformation: der Ferne Osten in der deutschsprachigen Literatur – Fluchtgeschichten. Narrative Grenzerkundungen angesichts von Emigration und Exil – Die Sprache der Emotionen lesbar machen: ‚Fremde‘ und ‚eigene‘ Emotionskulturen. Frankfurt/M. etc.: Peter Lang, 2017, hg. v. Jianhua Zhu, Michael Szurawitzki u. Jin Zhao) (= Publikationen der Internationalen Vereinigung für Germanistik 28), S. 251-255.
„Jean Améry und Helmut Heißenbüttel: ‚Lefeu’ oder Der Abbruch der Sprache im Zeichen der Freundschaft“. In: Lendemains, 42. Jahrgang 2017, Nr. 166/167 (Dossier „Apostrophe – Konflikt – Dialog: Poetiken der Freundschaft. Un chassé-croisé franco-allemand“, ed. Judith Kasper u. Katja Schubert), S. 143–149.
„Multilingualism and Jewishness in Katja Petrowskaja’s ‚Vielleicht Esther’“. In: Katja Garloff/Agnes Mueller (Hg.): German Jewish Literature after 1990, Rochester/NY: Boydell & Brewer, 2018, S. 146-166.
„Bridging the Gap Between Subjectivity and Historical Generalization in Shoah Video Testimonies. The Work of Interpretation and Two German Case Studies“. In: Holocaust Studies. A Journal of Culture and History. Issue 2016. Abrufbar unter: http://www.tandfonline.com/eprint/hMF7rf3RywTZ2ASZ8u2I/full
„Daß das Urverbrechen in seiner schamlosen Gier bis zu mir herankroch!“ – Antizipation, Anklage und verweigerte Rückkehr im Angesicht der Shoah bei Karl Wolfskehl“. In: Jahrbuch für Exilforschung 34/2016, Themenheft „Exil und Shoah“, hg. v. Bettina Bannasch, Helga Schreckenberger, Alan E. Steinweis, München: edition text+kritik, 2016, S. 36–53.
(Re-)Konzeptualisierungen von Mitleid und Freundschaft in Lessings Trauerspielen „Miß Sara Sampson“ und „Emilia Galotti“. In: Lessing Yearbook/Jahrbuch XLIII/2016, S. 121–135.
„Erzählen statt Erzähltwerden – Überlebende als Autoren ihres Zeugnisses?“ In: Sonja Knopp/Sebastian Schulze/Anne Eusterschulte (Hg.): Videographierte Zeugenschaft. Ein interdisziplinärer Dialog, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2016, S. 289–307.
„Surviving as Writer and as Witness, or Why Primo Levi Did Not Want to Be Called a ‘Survivor’“. In: The Leo Baeck Institute Yearbook 2016; doi: 10.1093/leobaeck/ybw003. Auch als: LBI Yearbook, Vol. 61, Nr. 1, 2016, S. 105–118.
„Aus dem Holocaust eine europäische Kultur: Verfolgung, Exil und Katharsis bei Imre Kertész“. In: Kerstin Schoor/Stefanie Schüler-Springorum (Hg.): Gedächtnis und Gewalt. Nationale und transnationale Erinnerungsräume im östlichen Europa, Göttingen: Wallstein, 2016, S. 112–124.
„Rahel Levin Varnhagen und Alexander von der Marwitz – Briefspuren einer Freundschaft“. In: Barbara Hahn (Hg.): Begegnungen mit Rahel Levin Varnhagen, Göttingen: Wallstein, 2015, S. 69–88.
„Nachbarn in der Fremde. Hans Keilsons ‚Da steht mein Haus’ im Horizont kanonischer Erinnerungsbücher von Überlebenden der Shoah“. In: Ulrike Weymann/Simone Schröder/Martin Andreas Widmann (Hg.): „die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit.“ Untersuchungen zum Werk von Hans Keilson, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2013, S. 223–238.
„Erzählen und Gezeigt-Werden. Die videographierten Interviews mit Überlebenden der Shoah im ‚Visual History Archive’“. In: Thomas Weber u.a. (Hg.): Mediale Transformationen des Holocaust, Berlin: Avinus, 2013, S. 213–238.
„Was nicht in den Briefen steht und dennoch gelesen werden muss. Emil Behrs Situation in Auschwitz“. In: Monique Behr/Jesko Bender (Hg.): Emil Behr. Briefzeugenschaft vor, aus, nach Auschwitz 1938–1959, Ausstellungskatalog, Göttingen: Wallstein, 2012, S. 95–103.
„Authentisches Erzählen nach der Shoah: Imre Kertész’ ‚Liquidation’ und Jean Améry“. In: Antonius Weixler (Hg.): Authentisches Erzählen: Produktion, Narration, Rezeption, Berlin: De Gruyter, 2012, S. 47–65.
„Der literaturgeschulte Blick auf videographierte Interviews mit Überlebenden der Shoah: Literaturwissenschaft an den Grenzen des Faches“. In: Jens Elze u.a. (Hg.): Möglichkeiten und Grenzen der Philologie, GiNDok – Publikationsplattform Germanistik 2011, http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/ docId/22925, S. 221–230.
„Die Autorität und Authentizität der Zeugnisse von Überlebenden der Shoah. Ein Beitrag zur Diskursgeschichte der Figur des Zeugen“. In: Sibylle Schmidt/Sybille Krämer/Ramon Voges (Hg.): Politik der Zeugenschaft. Zur Kritik einer Wissenspraxis, Bielefeld 2011, S. 265–284.
(Zus. mit Benjamin Kram:) „Die Reise der Enkel zu den Vätern. Rezeption denken“. In: Rechtsgeschichte (RG) 9/2006, S. 36–44.
„Natur als Mythos und Natur als Potential. Eine semiologische Betrachtung der Naturlandschaft Steinhuder Meer“. In: Blanka S. Siebner (Hg.): Entdeckung von Landschaft. Ein Kulturatlas, Hamburg 2005, S. 305–327.
„Vom Nutzen und Nachteil intertextueller Ansätze für das Leben eines Literaturwissenschaftlers“ [2003]. Beitrag zum e-Learning-Projekt „Literaturtheorien im Netz“ (FU Berlin).
„Das Verhältnis von Mensch und Fauna bei Robert Musil“. In: Blanka S. Siebner (Hg.): Der Blick auf Mensch und Umwelt. Ein Lesebuch zum Komplement ‚Kultur-Natur’, Hamburg 2003, S. 205–213.
KLEINERE ARBEITEN
[Rezension von:] Wolfgang Hildesheimer. “Die Sichtbare Wirklichkeit Bedeutet Mir Nichts”. Die Briefe an die Eltern 1937–1962. Hg. von Volker Jehle. Berlin: Suhrkamp, 2016. In: The Germanic Review 92:2, 2017, S. 214-218. Online verfügbar unter: http://www.tandfonline.com/eprint/nzaqe8tAzRnuiUGmryaq/full
[Rezension von:] Susanne C. Knittel: The Historical Uncanny. Disability, Ethnicity, and the Politics of Holocaust Memory. New York: Fordham University Press, 2015. In: The Germanic Review 91:2, 2016, S. 207-210.
[Rezension von:] Isabel Kranz, Raumgewordene Vergangenheit. Walter Benjamins Poetologie der Geschichte. München: Fink, 2012. In: Zeitschrift für französische Sprache und Literatur 124:1, 2014, S. 79-82.
Eine Analyse von Kleists „Geistererscheinung“ unter Zuhilfenahme von Roland Barthes’ Konzept der „écriture-lecture“, Essay, München 2003 [2007].