C: Alisa Jachnowitsch (ZJS): Das Comité Central Israelita de México. Der pluralistische Weg zur Einheit
Bis in die späten 1930er Jahre hinein gab es in Mexiko um die 30 jüdische Organisationen aller Art, die sich nach geografischem Ursprung und politischer Einstellung ihrer Mitglieder unterteilten – jedoch keine zentrale Institution, welche als Vermittler zwischen der jüdischen Minderheit und der mexikanischen Mehrheitsgesellschaft sowie deren Regierungsbehörden agieren konnte. Die historisch gewachsenen lokalspezifischen Faktoren führten dazu, dass das 1938 gegründete Comité Central Israelita de Méxicodiese schwierige Rolle übernahm. Dennoch hinderte der Mangel an Zusammenhalt der jüdischen Gruppen untereinander die Organisation daran, ihre Aufgaben reibungslos auszuführen. Kulturhistorische Aspekte der Arbeit des CCIMwerden nachverfolgt und in den Kontext der lokalen sowie global entscheidenden Ereignisse gestellt, um so die kulturelle Positionierung der mexikanischen Judenheiten auszuloten.
Alisa Jachnowitschstudierte Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte an der HU Berlin und der Universitat de Barcelona. 2017 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam. Ihr Promotionsprojekt widmet sich dem diasporischen Selbstverständnis der Juden in Mexiko.