Vortrag: Prof. Dr. Ari Joskowicz: Solidarität von Juden und Sinti nach dem Holocaust
In Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)
Über den Vortrag:
Die Nationalsozialisten ermordeten sowohl Juden als auch Sinti und Roma, doch die Welt erkannte die Schickale beider Gruppen nicht in gleichem Maße an. In den Jahren und Jahrzehnten nach dem Krieg wurde der Völkermord an den Juden zunehmend erforscht und öffentlich erinnert, während jener an den Sinti und Roma Europas weitgehend ignoriert wurde. Der Historiker Ari Joskowicz erforscht in seinem Vortrag wie diese Asymmetrie die Beziehungen zwischen Sinti und Roma und Juden im Laufe eines Jahrhunderts bestimmt haben. Während der Zeit des Nationalsozialismushatten Sinti und Roma und Juden außer ihrer gleichzeitigen Verfolgung wenig gemeinsam. Doch die Jahrzehnte ihres verflochtenen Kampfes um Anerkennung haben die Beziehungen zwischen beiden Gruppen verändert. Heute verbindet viele Mitglieder beider Gruppen nicht nur das Gedenken an vergangene Verbrechen, sondern auch gemeinsame Positionen in aktuellen Debatten über Antirassismus und Pluralismus.
Über den Vortragenden:
Ari Joskowicz hält den Eugene Greener, Jr. Chair in Jüdischen Studien inne und ist Professor für jüdische Studien und Geschichte an der Vanderbilt University. Sein Buch Rain of Ash: Roma, Jews, and the Holocaust (Princeton University Press, 2023) erhielt den George L. Mosse Prize in Geistes- und Kulturgeschichte Europas nach 1500 und den Ernst Fraenkel Preis für Holocaustgeschichte der Wiener Library. Es war Finalist für einen Jordan Schnitzer Book Award, einen National Jewish Book Award, und den Yad Vashem International Book Prize.
Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
Zeit & Ort
27.01.2025 | 18:00 c.t. - 20:00
Technische Universität Berlin
Raum H 3005
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin