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HOLUNDERBLÜTEN Die Prager Autorinnen Ossip Schubin, Marie Holzer und Hermine Hanel

22.06.2024 | 16:00 - 18:00

2024 ist ein Gedenkjahr der Prager deutschsprachigen Literatur – nicht nur wegen Franz Kafka. Im Juni erinnern wir an den 170. Geburtstag der zu ihrer Zeit vielgelesenen und von der Literaturkritik geschätzten Ossip Schubin (1854–1935). Heute noch weniger bekannt ist die Journalistin und Feministin Marie Holzer (1874–1924), die im renommierten Prager Tagblatt und in der expressionistischen Zeitschrift Die Aktion publizierte. Ihr Geburtstag liegt 150 Jahre zurück und ihre Ermordung durch den eigenen Ehemann 100 Jahre. Im Juni 1944 verstarb die Schriftstellerin Hermine Hanel (1874–1944), deren Geburtstag sich 2024 ebenfalls zum 150. Mal jährt und die unter anderem auch für das Prager Tagblatt schrieb – etwa ein frauenemanzipatorisches Feuilleton mit dem Titel Los vom Fischbein, also dem Korsett. Mit ihrem deutschjüdischen Hintergrund stießen alle drei Autorinnen und ihre Werke immer wieder auf doppelte Vorurteile und Benachteiligungen. Nach der Zeit des Nationalsozialismus waren sie nahezu vergessen, wenn es auch einzelne Wiederbelebungen gab, etwa in der nach einer Erzählung von Schubin benannten Anthologie Holunderblüten mit Werken deutscher Schriftstellerinnen aus Böhmen und Mähren.

Vorgestellt werden die drei Autorinnen in einem bebilderten Vortrag von Anna-Dorothea Ludewig, Moses Mendelssohn Zentrum, Potsdam. Eingeleitet wird er von Veronika Jičínská, J. E. Purkyně-Universität Aussig/Ústí nad Labem, die auch einen kurzen Einblick in das deutsch-tschechische Forschungsprojekt „Women‘s Writing and Translating in Fin-de-Siècle Prague and the Bohemian Lands“ gibt. Dazu werden Auszüge aus Texten der drei Prager Schriftstellerinnen von der Schauspielerin Katharina Groth vorgetragen.

Zeit & Ort

22.06.2024 | 16:00 - 18:00

Mendelssohn-Remise,
Jägerstr. 50
10117 Berlin

Weitere Informationen

info@selma-stern-zentrum.de