60.000 deutsche Juedinnen und Juden wanderten ab 1933 aus dem nationalsozialistischen Deutschland ins Britische Mandatsgebiet Palaestina/Eretz Israel ein. Fuer die MigrantInnen bedeutete dies eine  radikale Veraenderung ihres sozialen, kulturellen, und professionellen Lebens. Zentral in all diesen Veraenderungen war die Bedeutung von Geschlecht.  In ihrem Vortrag wird Dr. Viola Alianov-Rautenberg diese Einwanderung aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive untersuchen. Dabei wird sie aufzeigen, wie die Kategorie Geschlecht Einwanderungsbestimmungen und Interaktion mit verschiedenen Gruppen in der aufnehmenden Gesellschaft bestimmte und von Maennern und Frauen in unterschiedlicher Form erlebt wurde.

Dr. Viola Alianov-Rautenberg ist Minerva Postdoctoral Fellow am Bucerius Institute for Research of Contemporary German History and Society an der Universitaet Haifa. Sie ist Historikerin und arbeitet zu Fragen von Geschlecht und Migration in der israelischen und juedischen Geschichte. Bevor sie an die Universitaet Haifa kam, war sie Ruth Melzer Fellow am Herbert D. Katz Center for Adanced Judaic Studies an der University of Pennsylvania. Ihr Buch No Longer Ladies and Gentlemen. Gender and the German-Jewish Migration to Mandatory Palestine erscheint im Oktober 2023 bei Stanford University Press.