Uta Esther Hadad (Frankfurt/Oder)
Vergessene Orte deutsch-jüdischer Kultur: das Schicksal der jüdischen Bibliotheken Berlins und ihrer Bestände (Dissertation)
Die Forschungsarbeit widmet sich dem Schicksal der jüdischen Bibliotheken Berlins und ihrer Bestände, zu denen bedeutende Bibliotheken wie die der Jüdischen Gemeinde Berlins, der Hochschule für die Wis-senschaft des Judentums und des Rabbiner-Seminars Berlin zählen. Inwiefern ist es möglich, die Ge-schichte und die durch das nationalsozialistische Regime verursachten Verluste der jüdischen Bibliothe-ken Berlins aus der Perspektive der Gegenwart zu rekonstruieren? Die Einleitung in die Forschungsarbeit basiert daher auf den Erkenntnissen zu Funden der Restbestände jüdischer Bibliotheken Berlins wie sie bis 1933 bestanden haben. Unter Berücksichtigung der Wege des Verlustes und der Zerstörung der jüdi-schen Bibliotheken soll der aktuelle Forschungsstand dazu dienen, weiterführende Fragen zum Schicksal der jüdischen Bibliotheken über den Verlust hinaus vor allem für die Zeit des Neuaufbaus ab 1945 abzu-leiten.

Prof. Dr. Christoph Zuschlag (Bonn)
Provenienz – Restitution – Erinnerungskultur (Gastvortrag)
Vor dem Hintergrund der aktuellen Konjunktur der Provenienzforschung und des Themas Restitution wirft der Vortrag einen Blick auf die Historie der Provenienzforschung sowie auf die aktuelle Provenienzfor-schung im Zusammenhang mit NS-Raubgut und Kulturgütern aus kolonialen Kontexten. Welchen Beitrag kann die Provenienzforschung als Teildisziplin der Kunstgeschichtswissenschaft zur gegenwärtigen Restitutionsdebatte leisten und worin liegen die erinnerungskulturellen Dimensionen dieser Debatte?