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CfP: Internationaler Franz Rosenzweig Kongress 2024 Rosenzweig und … – Rosenzweig in Beziehung zu anderen Denker*innen

Bewerbungsfrist: 23. November 2023 -

Eine Konferenz über Franz Rosenzweigs Dialoge mit Kollegen, Freunden und Gegnern

Organisation: IRG in Kooperation mit dem Berlin Zentrum für Intellektuelle Diaspora an der Katholischen Akademie in Berlin und dem Buber-Rosenzweig-Institut für moderne jüdische Geistes- und Kulturgeschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main

Veranstaltungsort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin

Zeit: 19.-23. November 2024

Organisationskomitee: Gesine Palmer, Christian Wiese, Ephraim Meir, Irene Kajon,
Silvia Richter, Inka Sauter

News vom 07.11.2023

Am 10. August 2023 gab die Universitätsbibliothek in Kassel bekannt, dass die 2006 von Ursula Rosenzweig an die Universität Kassel übergebenen Teile von Rosenzweigs nachgelassener Korrespondenz vollständig digitalisiert wurden und der Forschung nunmehr zur Verfügung stehen. Eine gute Zeit, dem Vorschlag des Ehrenpräsidenten und Gründungsmitglieds der IRG, Prof. em. Dr. Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, zu folgen, und Rosenzweigs Gespräch mit anderen Denker*innen und geistigen Strömungen eine Konferenz zu widmen.

Betrachtet man seinen umfangreichen und fein ausgearbeiteten Briefwechsel mit Angehörigen, Freunden und Kollegen, untersucht man ferner den Esprit, mit dem er gerade in Briefen seine Sache vertrat, kann Rosenzweigs Gestus manchmal geradezu paulinisch anmuten. Wenn Paulus schrieb: „Ich bin allen alles geworden“ (1. Kor 9,22), scheint er fast mit seiner Anpassungsfähigkeit zu prahlen, die es ihm ermöglichte, möglichst viele und verschiedenartige Menschen zu „retten“. Rosenzweig zeigt ähnliche Fähigkeiten und Haltungen. Bei ihm allerdings dient die diskursive Flexibilität nicht dem Willen, andere zu “gewinnen”, zu “überzeugen” oder zu „retten“. Rosenzweig kommt es eher darauf an, den anders bleibenden Anderen selbst der Andere zu bleiben. Dieser Unterschied markiert sein gesamtes „Sprachdenken“: Die anderen können hören, und sie können sprechen.
Nachdem die Konferenz 2017 in Rom das Wörtchen „und“ selbst thematisiert hatte, soll es nun also um die Personen (oder auch Haltungen oder Ideengebilde) gehen, die nach dem „und“ kommen: um Rosenzweigs Dialogpartner. Eingeladen sind Forschende aller in Frage kommenden Disziplinen, einzelne Dialoge mit Personen, Ideen oder geistigen Strömungen
(z.B. Existentialismus oder Dialogphilosophie) oder andere religiösen Traditionen genauer zu beleuchten. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Fragen: Wie beeinflussen seine Gesprächspartner*innen Rosenzweigs Denken, wie nimmt er Einfluss auf sie? Dabei wird eine weite Auffassung von dem, was gegenseitiger Einfluss sein könnte, vorgeschlagen: Es ist möglich, aber nicht zwingend, sich mit wirklichen Gesprächspartnern (etwa Eugen Rosenstock-Huessy) zu beschäftigen. Auch Beiträge über Rosenzweig und Hegel sind willkommen. Zwar kann Rosenzweig Hegel selbst nicht beeinflusst haben, aber doch unsere
Weise, heute Hegel zu lesen. Oder Rosenzweig und Derrida: zwar konnte Derrida Rosenzweig nicht unmittelbar beeinflussen, aber unsere Rosenzweiglektüren verdanken sicher Manches der Lesart Derridas. (Natürlich könnten viele andere Denker genannt werden – etwa Sören Kierkegaard, Karl Barth, Martin Heidegger, Judith Butler und andere).

Für das Programm schlagen wir eine einfache chronologische Struktur vor:
I. Rosenzweig und – Denker, die ihm zeitlich voraus waren und von ihm rezipiert
wurden
II. Rosenzweig und – Denker seiner Zeit (dazu Freunde und Verwandte, die an
seinem Leben und Denken Anteil nahmen)
III. Rosenzweig und – Denker, die nach ihm kamen und sich signifikant auf sein Werk
beziehen

Sie sind eingeladen, Titel und Abstracts (10-20 Zeilen) zusammen mit einer kurzen biographischen Notiz (maximal 1 Seite) so bald wie möglich, spätestens aber bis zum 23. November 2023 beim Organisationskomitee unter der E-Mail-Adresse
rosenzweigconference2024@gmail.com einzureichen. Wissenschaftler*innen zu Beginn ihrer Karriere (Promovierende und PostDocs) werden besonders ermutigt, sich zu bewerben, wir freuen uns aber auch über Vorträge von Forscher*innen aller Karrierestufen.
Kongresssprachen sind Englisch, Deutsch und Französisch.

Wie bei den vorigen Konferenzen können wir keine Kostenerstattungen aus Mitteln der Rosenzweig Gesellschaft garantieren. Wir werden aber zusätzliche Gelder beantragen. Um Mittel für Ihre Unterbringung und ggf. Beiträge zu Ihren Reisekosten einzuwerben, sind wir freilich darauf angewiesen, rechtzeitig aus Ihren Vorschlägen ein vorläufiges Programm zu erstellen.


Bitte leiten Sie diesen Call for papers gerne auch an junge Wissenschaftler*innen weiter, die nicht Mitglied der Rosenzweig-Gesellschaft sind und ihn womöglich nicht über unsere Mailing List erhalten.


Wir freuen uns darauf, Sie nächstes Jahr in Berlin zu begrüßen!