Film und Medien
Leitung: Dr. Lea Wohl von Haselberg
Im Fokus der Arbeitsgruppe stehen Fragen zu jüdischer Geschichte, Identität und Kultur in audiovisuellen Medien und in deren Kontext – aber auch andere mediale Formen können diskutiert werden. Obwohl jüdische Themen seit der Frühzeit des Kinos filmisch verhandelt werden, Jüdinnen und Juden als Filmschaffende prägend waren und sind, und obwohl Zionismus und Film die gleiche Geburtsstunde zugeschrieben werden, haben sich die Jewish Film Studies als (strukturiertes Forschungsfeld) im deutschsprachigen Raum noch nicht etablieren können. Da die kritische Diskussion des Begriffs und die diskursive Gegenstandsbestimmung vielfach noch ausstehen, verstehen wir ‚Jüdischen Film‘ als Arbeitsbegriff. Dieser schließt sowohl die sehr engen Definitionen mit ein, die ihn über die filmischen Sujets begrenzen, als auch das weite Feld der New Jewish Visual Studies, für die die Identität der Schaffenden und Rezipierenden bedeutsam ist. Ziel der interdisziplinären Arbeitsgruppe ist es deshalb, unterschiedliche Forschungsprojekte zueinander in Bezug zu setzen, methodische Ansätze zu diskutieren und auf unterschiedliche Epochen und (trans-) nationale Zusammenhänge vertiefend einzugehen, aber auch einzelne Filme zu analysieren und deren Rezeption zu untersuchen. Zentrale Themengebiete sind die filmische Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Shoah und deren Fortwirkungen, (Werk-) Biographien jüdischer Filmschaffender, die audiovisuelle Repräsentation jüdischer Themen und Lebenswelten, Fragen nach jüdischer Erfahrung in Film und Fernsehen, aber auch Videokunst, bspw. im Museum und jüdische Filmfestivals als Distributionsformen.